Das Aktuelle
Älteste Fotos beim Dorffest
ausgestellt
Im Rahmen des Unter-Widdersheimer Dorffestes zum Abschluss der
Dorferneuerung lief auch ein Wettbewerb, bei dem die Dorfbewohner*innen
aufgefordert waren, ihre ältesten Fotos mit Unter-Widdersheimer Motiven zu
präsentieren. Die ausgestellten Fotos wurden von einer ortskundigen
Expertengruppe unter Beteiligung des Publikums bewertet und drei als Sieger des
Wettbewerbs gekürt. Hierbei war das von Irmgard Eiser eingereichte Foto eines
Fachwerkhauses aus dem Jahre 1947 eindeutig das älteste, gefolgt von „Blick
über das Dorf“ aus dem Jahre 1950, eingereicht von Marc Gottwald, sowie „Eine
Bauernhof-Idylle“ aus dem Jahr 1954, ebenfalls aus dem Bestand von Irmgard
Eiser. Als besondere Anerkennung wird den Ausstellern der Siegerfotos sowohl
ein Exemplar des Abschlussdokuments zur
Dorferneuerung Unter-Widdersheim als auch ein Exemplar „Unter-Widdersheim – ein Leben im Dorf
(Geschichte und Geschichten des Dorfes)“ überreicht werden.
Beide Werke hat der Arbeitskreis Dorferneuerung
Unter-Widdersheim (AKDE UWi) im letzten Jahr seiner Tätigkeit kreiert und auch
drucklegen lassen. Es besteht noch allgemein die Möglichkeit, gedruckte
Exemplare dieser Werke zum Stückpreis von 10 Euro nach Vorbestellung und
Vorkasse zu erwerben, so der Vorsitzende des AKDE UWi Arthur Schneider.

Fachwerkhaus im Jahr 1947 (Foto Irmgard Eiser)

Bauernhof-Idylle 1954 (Foto Irmgard Eiser)

Blick über das Dorf im Jahre 1950 (Foto Marc Gottwald)
Kreis-Anzeiger Nidda Lokales vom 19.
Juli 2022
>>Ein
Dorf zum Wohlfühlen<<
Unter-Widdersheim
feiert Ende der Dorferneuerung mit Fest – Rundgang und Orts-Rallye
Unter-Widdersheim (mtt).Ziel der hessischen Dorfentwicklung ist es,
die Dörfer in den ländlichen Räumen als attraktiven und lebendigen Lebensraum
zu gestalten. Um die Vielfalt dörflicher Lebensformen, das bau- und
kulturgeschichtliche Erbe sowie den individuellen Charakter der hessischen
Dörfer zu erhalten, sollen die Innenentwicklung gestärkt, die Energieeffizienz
gesteigert und der Flächenverbrauch verringert werden. Dabei sind die
Bürgermitwirkung ebenso wie der Aufbau von sozialen und kulturellen Netzwerken
eigenständige Programmziele. Es kommt auf alle im Dorf an! So formulieren es
die Richtlinien des Landes Hessen. Und diese Ziele hatte sich Unter-Widdersheim
an die Fahne geheftet, als sich die Gemeinde 2008 mit Unterstützung der Stadt
Nidda erfolgreich für das Förderprogramm „Dorferneuerung“ bewarb. Das Vorhaben
war eigentlich auf neun Jahre ausgelegt, zog sich aber pandemiebedingt auf
zwölf Jahre hin. Der Abschluss dieses Projektes wurde nun mit einem zünftigen
Dorffest gefeiert.
Rückblickend, so leitete der
Arbeitskreisvorsitzende Arthur Schneider seine Begrüßung ein, könne man mit dem
gemeinsam Erreichten sehr zufrieden sein, wenngleich einige Planänderungen
vorgenommen werden mussten und nicht alles reibungslos verlief. Arthur
Schneider und sein Stellvertreter Mathias Franzius ließen die zurückliegende
Zeit noch einmal Revue passieren. Zur Auftaktveranstaltung im Jahr 2009 kamen 24
Bürgerinnen und Bürger, die in Arbeitskreisen zu fünf verschiedenen
Themenfeldern mitarbeiten und so die Grundlagen für die Entwicklung eines
Dorferneuerungs-konzepts schaffen wollten, sich aber auch für die
Verfahrensgänge hinsichtlich privater Projekte in der Dorferneuerung
interessierten. Die Themen, die in unterschiedlichen Teams bearbeitet werden
sollten, waren: Natur und Tourismus, Ortsbild, Soziales, Verkehr, Leitbild
für Unter-Widdersheim. Stellvertretend für die zahlreichen engagierten
Bürgerinnen und Bürger hob Schneider den leider allzu früh verstorbenen
Wolfgang Wagner hervor, dessen Langmut, Beharrlichkeit und Fachwissen es zu verdanken sei,
dass die Dorferneuerung zum Erfolg wurde. Kritik brachte Mathias Franzius zum
Ausdruck, der erläuterte, dass nicht alle im Konzept enthaltenen Projekte
realisiert werden konnten, was nicht nur an den eingeschränkten finanziellen
Fördermöglichkeiten lag, sondern auch an bürokratischen Verfahrensregeln, bei
denen sich vor allem die übergeordneten hessischen Straßenverkehrsbehörden
nicht als Förderer der Projekte positiv hervorgetan haben oder immer noch tun.
Des Weiteren stellte sich erst bei der Durchführungsplanung heraus, dass die
Umsetzung in die Praxis nicht oder nur mit Einschränkungen möglich war.
Stadtverordnetenvorsteherin Adelheid
Spruck betonte in ihrem Grußwort, dass die Stadtverordnetenversammlung 2009 den
Beschluss zur Unterstützung des Projektes einstimmig beschlossen habe und
bedankte sich bei allen Beteiligten und vor allem bei den Vorsitzenden des AK,
dem ehemaligen Ortsvorsteher Rainer Strauch, Wolfgang Wagner und nicht zuletzt
Arthur Schneider, der bis zum Schluss die Verantwortung übernommen habe. Sie
fügte an, dass man auf das Erreichte stolz sein könne, und ließ nicht
unerwähnt, dass auch aus dem städtischen Haushalt knapp 590.000€ geflossen seien.
Allerdings seien die Bürgerinnen und Bürger auch zu Privatinvestitionen bereit
gewesen, um die eigenen Anwesen aufzuwerten. Dafür entstanden unter anderem der
wunderschön gestaltete Dorfplatz, der
idyllische Dorfteich, der Zugang zum
Friedhof mit Parkmöglichkeiten, der neugeschaffene Rundweg, die
Wärmedämmungsmaßnahmen am Dorfgemeinschaftshaus sowie der neue Internetauftritt
und, nicht zu vergessen, das Feuerwehrhaus, für das sich Schreinermeister Stiel
besonders einbrachte. Abschließend attestierte Adelheid Spruck der Gemeinde
ihre besondere Atmosphäre und stellte fest, Unter-Widdersheim sei ein Dorf zum
Wohlfühlen.
Ex-Bürgermeister Hans-Peter Seum, der
das Unterfangen von Beginn an wohlwollend unterstützt und begleitet hat, ließ
sich spontan zu einem Stegreif-Grußwort überreden. Er erinnerte sich an
konstruktive Diskussionen, die als Ansporn dienten, sich tatkräftig
einzubringen, was letztendlich zu den jetzt offensichtlichen Ergebnissen
geführt habe.
Beim anschließenden von Arthur
Schneider geführten Rundgang konnten sich die Besucher selbst von den
Veränderungen überzeugen, Schneider zeigte immer wieder „Vorher-Bilder“ und
verglich mit dem „Nachher“. Er stellte mehrfach dar, wie aus leer stehenden und
maroden Scheunenkränzen moderner Wohnraum entstand, so wurden teilweise aus
Schandflecken regelrechte Schmuckstücke.
Abgerundet wurde das Dorffest mit
leckerem Kuchen und saftiger Pizza aus dem Backhaus, für Stimmung sorgte die
Band „Querbeet“. Auch an die Kinder war gedacht worden, für sie gab es eine spannende
Schnitzeljagd durchs Dorf, bei der sie unter anderem Wasserbomben mit der alten
Feuerwehrspritze befüllen mussten, bevor sie geworfen wurden. Beim gemeinsamen
Feiern zeigten die Unter-Widdersheimer einmal mehr, dass sie zusammenstehen und
sich gegenseitig unterstützen. Eben ein Dorf zum Wohlfühlen.

Ortsvorsteher
Klaus-Dieter Kammer heißt die Gäste willkommen

Stadtverordnetenvorsteherin
Adelheid Spruck beim Grußwort, umrahmt von Mathias Franzius (l) und Arthur
Schneider.

Interessierte beim Dorfrundgang


Ex-Bürgermeister Seum und
SPD-Fraktionschef Thomas Jungermann im Gespräch

Kuchen aus dem Backhaus fand
reißenden Absatz
